Willst du mich veräppeln, du Lappen?
Kennst du diese lustigen Abende im Freundes- oder Familienkreis, an denen jeder seine seltsamste Fähigkeit vorführt: Einer kann mit den Ohren wackeln, ein anderer mit der Zunge die Nase berühren und der nächste kann seinen Daumen ganz gruselig weit nach hinten biegen.
Einige der Tests, welche wir mit euch vor und nach einer Justierung durchführen, erinnern an diese Momente.
Wollen wir uns einfach einen Spaß erlauben?
Natürlich nicht (nur)!
Tatsächlich geben uns diese Tests Informationen über den Zustand deines Nervensystems.
Zum Nervensystem gehört das Gehirn, das Rückenmark in der Wirbelsäule und alle Nerven des Körpers.
Heute werfen wir ein Licht auf das Gehirn, genauer gesagt auf den Frontallappen!
Auch wenn sein Name alles andere als mächtig daherkommt, ist der Frontallappen in der Tat der größte und am stärksten entwickelte der vier Gehirnlappen.
In ihm befindet sich der primäre motorische Kortex, dessen Aufgabe das Bewegen von Körperteilen auf der jeweils gegenüberliegenden Körperhälfte ist.
Als ob das nicht als Arbeitsbereich genügen würde, beherbergt der Frontallappen auch noch den Präfrontalkortex – dieser liegt ganz vorne, genau hinter deiner Stirn.
Es ist quasi unsere menschliche Exekutive: hier treffen wir Entscheidungen, lösen Probleme, lernen und denken uns Strategien aus. In dieser Region wird vorausgeplant und vorhergesehen, welche Konsequenzen unsere Handlungen haben könnten.
All dies wird unter kognitiver Flexibilität zusammengefasst.
Soll heißen: Wie flexibel ist dein Gehirn in seinen Reaktionen auf unerwartete Veränderungen?
Ein flexibles Gehirn ist in der Lage,…
…Veränderungen zu akzeptieren und Lösungswege zu finden.
…leichter von einer Aktivität zu einer anderen überzugehen.
…Gegebenheiten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
…sich in die Schuhe anderer zu stellen und Kompromisse einzugehen.
Alles Fähigkeiten, welche wünschenswert sind, oder?
Nun lass uns doch mal testen, wie gut dein Frontallappen aufgestellt ist!
Bereit?
Halte eine Handfläche nach oben und lass die andere Hand darauf erst als Faust, dann mit der Handkante und zuletzt ganz flach landen. Und wieder von vorne. Je schneller, desto schwieriger.
Diese so genannte Luria-Sequenz wird klassischerweise in der Diagnostik für Demenzkranke genutzt
In der Chiropraktik dient sie uns als Test für leichte Defizite im Nervensystem, welche wir durch eine Justierung erreichen und somit verbessern wollen.
Aber du darfst auch zu Hause gerne mal ausprobieren, ob dein Frontallappen ganz vorne mit dabei ist!