Vom TUN und NICHT TUN
Vielleicht ist es einigen von euch aufgefallen?
Es ist vor genau zwei Wochen passiert.
Nicht passiert.
Na, kommt ihr drauf?
Genau! Es kam kein Rundbrief von uns!
Nicht, weil wir ihn vergessen hätten oder es technische Fehler gab oder aufgrund irgendeiner anderen Ausrede.
Nein. Es war uns einfach zu viel.
Und welch ein befreiendes Gefühl, als klar war: Es ist in Ordnung, mal fünf gerade sein zu lassen. Mal nicht zu TUN, sondern NICHT zu TUN.
Ich beobachte schon seit Jahren, dass das menschliche Verhalten selbstverstärkend funktioniert, wie eine positiver Feedback-Mechanismus.
Hier ein paar Beispiele:
Stress zieht noch mehr Stress an – sei es durch ganz viel oder gar nicht mehr essen, erhöhter Kaffee- oder Alkohol-Konsum (dafür aber vergessen, Wasser zu trinken), ein immer rasanter fahrendes Gedankenkarussel.
Der innere Schweinehund labt sich an Prokrastination. Je länger ich mich vor einem Anruf drücke, das Joggen hinausschiebe und durch die immer dreckiger werdenden Fenster blicke, desto fetter wird er.
Wenn ich jeden Tag Sport mache, fordert mein Körper irgendwann auch tägliche Bewegung ein. Das mag erstmal okay sein – aber nicht, wenn es gar keine Pause mehr zur Erholung gibt.
Das regelmäßige Konsumieren von Nachrichten der Welt und Neuigkeiten im Bekanntenkreis führt dazu, dass man noch mehr wissen und auf dem neuesten Stand bleiben möchte.
Unser Alltag wird im Großen und Ganzen durch viele kleine Feedback-Mechanismen geprägt, die viele kleine und größere Gewohnheiten im Denken und Handeln prägen.
Einige Menschen sind eher in Gewohnheiten zu Hause, die durch (zu viel) TUN geprägt sind. Andere Menschen haben mehr (zu viel) NICHT TUN Muster. Immer ist es irgendeine Kombination aus beidem.
Für alle Menschen ist es erfrischend und gesund, mal aus diesen Mustern auszubrechen.
Und das ohne jegliche Gefahr, denn: Wir können wohl alle nicht aus unserer Haut.
Wie ihr seht, flattert heute wieder ein Rundbrief in eure Mailbox.
Denn sich den eigeneren Mustern hinzugeben, ist auch irgendwie ganz schön. Vor allem, nachdem man sie mal gebrochen hat.