Ist euch zu den Hochzeiten der Coronazeit auch das Überquellen der Altkleidercontainer aufgefallen? Ich glaube, ich weiß, woran das lag: Alle, die durch irgendeine Quarantäne mal wieder an ihr Haus gebunden waren, haben die Gelegenheit genutzt, endlich mal die trostlosen Bereiche ihres Kleiderschranks und auch die verstaubtesten Ecken ihrer Keller anzuschauen. Und da wurde dann kräftig ausgemistet.

Denn selbst in den Haushalten der Supersortierten sammeln sich Dinge an – und wenn das nicht, dann doch zumindest Dreck und Staub – die hin und wieder nach einer Putzaktion rufen.

Genauso macht es auch unser Körpersystem: Wir sammeln im Alltag eine Menge Eindrücke über die Sinnesorgane, chemische Stoffe über das Essen, Trinken und die Atemluft, ebenso wie physische Impulse durch die verschiedenen Formen der Bewegung. 

Das will ja alles verdaut werden. 

Wenn du ganz ehrlich mit dir bist, wirst du wahrscheinlich zweierlei zugeben müssen: Dass du zum einen hin und wieder mehr konsumierst als nötig, wodurch deine Wohnung bzw dein Körper sich füllt. Und dass du dir zum anderen selten die Zeit nimmst, genau hinzuschauen, ob es da Angesammeltes gibt, was du entweder gar nicht mehr brauchst oder was einfach noch nicht zu Ende “verarbeitet” wurde – im Körper wären das Eindrücke, die noch nicht komplett integriert wurden, in der Wohnung Einkäufe oder Dokumente, die “erstmal” in eine Ecke geräumt wurden und Monate später immer noch da liegen.

Würden wir ganz natürlich leben(so wie es andere Lebewesen ja auch tun), würden wir weniger konsumieren und uns mehr Zeit für Ruhe und Verdauen erlauben. Meinst du, dass der Drang nach Konsum – sei es kaufen, essen, trinken, rauchen, Medien, Zärtlichkeit – vielleicht automatisch nachlassen würde, wenn du dir ganz natürlich viel Ruhe und Verdauungszeit genehmigen würdest?

Kannst du sehen, dass eine Infektion und Quarantäne nicht nur für eine Putzaktion des Hauses förderlich sein können, sondern auch für ein Aufräumen im Körpersystem? Und wenn es nur der vermehrte Schlaf ist – denn was gibt es besseres als diese Stunden, in welchen kein neues körperliches, emotionales und chemisches Input reinkommt und der Körper sich voll und ganz auf die Verarbeitung von Altlasten konzentrieren kann???

Die natürliche Dunkelheit der kommenden Weihnachtstage lädt nicht nur zu mehr Schlaf ein, sondern auch zu genauem Hinschauen – was gibt es in deinem äußeren Umfeld, was entweder bereit ist, aussortiert zu werden, oder einfach einen neuen Platz braucht? Ruft dein Körper auf physischer oder emotionaler Ebene nach Aufmerksamkeit, weil er Dinge angesammelt hat, die losgelöst oder noch zu Ende verdaut werden wollen?

Oft reicht es, sich einfach nur die Zeit zu nehmen, mal hinzuschauen – und die Lösungen kommen ganz von alleine.

PS: Die “Blockaden”, die wir durch eine chiropraktische Justierung lösen, sind in diesem Sinne all die Dinge, die das Körpersystem mal erlebt hat, welche aber noch nicht ihren endgültigen Platz gefunden haben.

PPS: Alles auf dieser Welt hängt irgendwie zusammen – allein das liebevolle Hinschauen und achtsame Sortieren im Haus hilft auch deinem Körpersystem beim Aufräumen.